Verkehrsentwicklungsplan im Planungsausschuss vorgestellt/ Stärkung des Radverkehrs

Bereits im November 2016 wurde die Aufstellung eines Verkehrsentwicklungsplanes im Planungsausschuss beschlossen. Jetzt legten die beauftragten Planungsbüros der Ingenieurgruppe IVV und der Beratungsgesellschaft für kommunale Infrastruktur (BKI) aus Aachen einen ersten Sachstandsbericht vor. Dieser Bericht umfasst Maßnahmen zur Stärkung des Radverkehrs und zur stadtweiten Verkehrsführung. Außerdem wurden Handlungsempfehlungen speziell für die Horbeller Straße ausgesprochen.

Michael Kleofasz

„Der vorgelegte Sachstandsbericht ist zunächst eine gute Grundlage, um über die zukünftige Verkehrspolitik der Stadt zu diskutieren. Die Vorschläge zum Radverkehr, zur Verkehrsführung aber auch zur Gestaltung der Horbeller Straße müssen jetzt im Einzelnen beraten werden“, so der planungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion Michael Kleofasz.

Grundsätzlich schlagen die Verkehrsplaner eine Abkehr vom Fahrradweg vor. Zukünftig sollen Radfahrer auf Straßen mit einer Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h auf einem Schutzstreifen fahren können. Bei einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit vom 30 km/h soll der Radfahrer die Fahrbahn mitbenutzen. „ Das alles ist nicht neu. Bei konsequenter Anwendung können die Maßnahmen das Radfahren attraktiver machen. Wir behalten uns aber vor, jede Maßnahmen sorgfältig zu prüfen“, so Kleofasz.

Ansonsten schlagen die Planer die Schließung von Netzlücken und die Ausweisung der Lortzingstraße zwischen In den Höhnen und der Horbeller Straße als Fahrradstraße vor.

Auf Vorschlag der SPD wird die geplante Radwegeverbindung zwischen Fischenich und Köln mit in den Maßnahmenplan aufgenommen.

Bei den vorgeschlagenen Maßnahmen zur Verkehrsverlagerung dominieren Vorschläge zu geschwindigkeitsdämpfenden Maßnahmen an Ortseingängen ( z. B. Wendelinusstraße in Berrenrath oder Bonnstraße in Fischenich) und geschwindigkeitsreduzierenden Maßnahmen bis in Teilbereiche auf Tempo 20. „In diesem Maßnahmenpaket spielen auch die LKW-Durchfahrtsverbote in den Ortsteilen ein zentrale Rolle. Die Maßnahmen werden aber nur dann wirksam, wenn sie in enger Abstimmung mit der geplanten LKW-Vorrangroutenplanung der IHK Rheinland einhergeht“, ergänzt SPD-Ratsmitglied Bert Reinhardt.

Besonderer Maßnahmenschwerpunkt auf der Horbeller Straße ist der Bau von Kreisverkehren am Knotenpunkt Krankenhausstraße und Sudetenstraße/Lortzingstraße. „Beide Kreisverkehre würden die Leistungsfähigkeit der Knotenpunkte erhöhen“, so Reinhardt.

Besonders begrüßenswert ist aus Sicht der SPD-Fraktion der Ausbau von Mobilitätsstationen. „Wir brauchen langfristig auch in Hürth mehr Verknüpfungspunkte, die die unterschiedlichen Verkehrsmittel miteinander verbinden“, so Reinhardt.

Die Fraktionen haben sich zur Beratung mehr Zeit eingeräumt, als dies ursprünglich der Plan war. „Neben der Prüfung der vorgeschlagenen Maßnahmen, gibt es zum prognostizierten Verkehrsaufkommen noch zahlreiche Fragen, die im Laufe der Beratung noch geklärt werden müssen. Sorgfalt geht hier vor Schnelligkeit“, so Kleofasz.

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